Publication Type: | Journal Article |
Year of Publication: | 2019 |
Authors: | B. Dvořák |
Journal: | Nachrichten des Entomologischen Vereins Apollo, N.F. |
Volume: | 40 |
Issue: | 2 |
Start Page: | 97 |
Pagination: | 97-112 |
Keywords: | ADAPTATION, ADULT FEEDING, AGRIUS, EVOLUTION, MANDUCA, MIMICRY, POLLINATOR SPECIFICITY, SPHINGIDAE, SPHINX, WING PATTERN |
Abstract: | "Dorsale Hinterleibs- und Hinterflüigelmuster einiger Vertreter der Sphinginae weisen bunte Tupfer auf; es uberwiegen gelbe oder weißliche Farbtöne. Wenige Ausnahmefälle sind von roter oder violetter Färbung gekennzeichnet; ausgerechnet diese scheinen — aufgrund besonderer Umweltanpassungen, die sich zurückverfolgen lassen — eine Erklarung fur die Farbtöne dieser Körperteile liefern zu können. Einen besonderen Einblick bietet hierbei die Gattung Sphinx, die daher bei dieser Betrachtung als Schlüssel angewandt werden kann; samtliche nearktische Arten dieser in der Neuen Welt beheimateten Gattung weisen nur weißliche Dorsalmuster auf, während diese bei einigen wenigen paläarktischen Arten — bei einer weitgehend identischen Zeichnung — intensiv rosaviolett gefärbt sind. Dieser Färbunterschied spiegelt wider, wie der vorliegende botanische Vergleich nahelegt, die unterschiedlichen Blütenfarben der in entsprechenden Breiten des jeweiligen Kontinents überwiegenden Pflanzenarten: Wahrend es in der Nearktis aufgrund der seit altersher starken Präsenz nektarsaugender Schwärmerarten viele sphingophile Pflanzen gibt, die mit hellen Blütenfarben und nächtlichem Duft Schwärmer anlocken, sind die (größtenteils verwandten) Pflanzen der nordlichen Paläarktis, in der die nächtlichen Bestäuber weitgehend fehlten, vorwiegend auf Hymenoptera und tagaktive Lepidoptera angewiesen, die sie mit mehr oder weniger violetten Färbtönen anlocken; die letzteren haben — aus mimetischen Gründen — den Farbwechsel bei den eingewanderten Vorfahren der heutigen paläaktischen Arten Sphinx ligustri LINNAEUS 1758 und S. constricta BUTLER, 1885 bewirkt. Der evidente Farbwechsel belegt die Ausbreitung der Gattung Sphinx aus der Neuen in die Alte Welt — und zeigt, daß die Dorsalfärbung der Sphinginae der Mimese der Falter dient und sich zu den vorwiegenden Faäben der von ihnen besuchten Nektarblüten fügt." |
Über des Ursprung der dorsalen Hinterleibs- und Hinterflügelfärbung der holarktischen Sphingidae am Beispiel der Gattung Sphinx Linnaeus 1758 (Lepidoptera: Sphingidae)
Taxonomic name: