Sphingidae Taxonomic Inventory

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Über des Ursprung der dorsalen Hinterleibs- und Hinterflügelfärbung der holarktischen Sphingidae am Beispiel der Gattung Sphinx Linnaeus 1758 (Lepidoptera: Sphingidae)

Publication Type:Journal Article
Year of Publication:2019
Authors:B. Dvořák
Journal:Nachrichten des Entomologischen Vereins Apollo, N.F.
Volume:40
Issue:2
Start Page:97
Pagination:97-112
Keywords:ADAPTATION, ADULT FEEDING, AGRIUS, EVOLUTION, MANDUCA, MIMICRY, POLLINATOR SPECIFICITY, SPHINGIDAE, SPHINX, WING PATTERN
Abstract:

"Dorsale Hinterleibs- und Hinterflüigel­muster einiger Vertreter der Sphinginae weisen bunte Tup­fer auf; es uberwiegen gelbe oder weißliche Farbtöne. Wenige Ausnahmefälle sind von roter oder violetter Färbung gekennzeichnet; ausgerechnet diese scheinen — aufgrund besonderer Umweltanpassungen, die sich zurückverfolgen lassen — eine Erklarung fur die Farbtöne dieser Körperteile liefern zu können. Einen besonderen Einblick bietet hierbei die Gattung Sphinx, die daher bei dieser Betrachtung als Schlüssel angewandt werden kann; samtliche nearktische Arten dieser in der Neuen Welt beheimateten Gattung wei­sen nur weißliche Dorsalmuster auf, während diese bei eini­gen wenigen paläarktischen Arten — bei einer weitgehend identischen Zeichnung — intensiv rosaviolett gefärbt sind. Dieser Färbunterschied spiegelt wider, wie der vorliegende botanische Vergleich nahelegt, die unterschiedlichen Blütenfarben der in entsprechenden Breiten des jeweiligen Kontinents überwiegenden Pflanzenarten: Wahrend es in der Nearktis aufgrund der seit altersher starken Präsenz nektarsaugender Schwärmerarten viele sphingophile Pflan­zen gibt, die mit hellen Blütenfarben und nächtlichem Duft Schwärmer anlocken, sind die (größtenteils verwandten) Pflanzen der nordlichen Paläarktis, in der die nächtlichen Bestäuber weitgehend fehlten, vorwiegend auf Hymeno­ptera und tagaktive Lepidoptera angewiesen, die sie mit mehr oder weniger violetten Färbtönen anlocken; die letzteren haben — aus mimetischen Gründen — den Farbwechsel bei den eingewanderten Vorfahren der heutigen paläaktischen Arten Sphinx ligustri LINNAEUS 1758 und S. constricta BUT­LER, 1885 bewirkt. Der evidente Farbwechsel belegt die Ausbreitung der Gattung Sphinx aus der Neuen in die Alte Welt — und zeigt, daß die Dorsalfärbung der Sphinginae der Mimese der Falter dient und sich zu den vorwiegenden Faäben der von ihnen besuchten Nektarblüten fügt."

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